„Ohne viel Training nützt das grösste Talent nichts.

Wirklich gut sind nur diejenigen, die extrem viel geübt haben.“

René Prêtre, Herzchirurg 

 


Lerno-Lympia

 

Ziele
Der Lerno-Lympia-Wettbewerb hat zum Ziel, das besonders begabte Kind an hohe Anforderungen zu gewöhnen. Im Regelunterricht erlebt es kaum solche Situationen. Es soll vor schwierigen Aufgaben nicht zurückschrecken, ihnen nicht ausweichen, sondern sie anpacken und bewältigen. Das ist für manche der begabten Kinder anfänglich mühsam und mit Ängsten verbunden. Sie können aber lernen, dass sie durch Mut, Anstrengung und wiederholte Trainings auch bei schwierigsten Aufgaben Erfolge haben können.
Organisation
Pro Schuljahr werden 6 - 8 Trainingseinheiten auf mindestens zwei Schwierigkeitsniveaus angeboten. Grundsätzlich kann man jederzeit in die Trainingseinheiten des Wettbewerbs einsteigen.
Eine Trainingseinheit läuft so ab: 
  • Die Kinder bekommen einen Lernauftrag 
  • Flankierend bekommen sie meistens eine Lerntechnik, mit der der Lernstoff trainiert werden kann. 
  • Die Kinder haben eine bis zwei Wochen Zeit, die Inhalte zu lernen. 
  • Der Lernstoff wird auf mindestens zwei, meistens drei Niveaus getestet.
Im Verlaufe des Schuljahres gibt es leichtere und schwierigere Trainingseinheiten. Auch berücksichtigen wir ein breites Themen- und Kompetenzspektrum. Je nach Thema bieten wir für die Trainingseinheiten zwei oder auch mehr Schwierigkeitsstufen an. Jedes Kind, das beim Lerno-Lympia-Wettbewerb mitgemacht hat, bekommt am Schuljahresende eine kleine Auszeichnung. 50% der Teilnehmenden kommen in die Ränge 1 - 3.
Der Lerno-Lympia-Wettbewerb ist für Kinder der 1.- 3. Klassen freiwillig. Sie können sich nach der Eingewöhnungsphase im Förderprogramm entscheiden, ob sie mitmachen wollen. Für Kinder der 4. – 6. Klassen gehört der Lerno-Lympia-Wettbewerb im Prinzip zum Programm von Heureka. Meldet uns ein Kind und seine Eltern aber einen massiven Leidensdruck deswegen, können wir für dieses Kind die Anforderungsstufe anpassen oder es nach einem klärenden Gespräch vom Lerno-Lympia-Wettbewerb dispensieren. Es ist empfehlenswert, das Kind zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum Mitmachen beim Lerno-Lympia-Wettbewerb zu motivieren. Insbesondere perfektionistisch veranlagte Kinder sollen dazu aufgefordert werden, sich im geschützten Rahmen kompetitiven Situationen auszusetzen, um den Versagensängsten aktiv zu begegnen.
Grundsätzlich gelten die Mottos, die im Sport wichtig sind, auch hier:
a) Mitmachen ist wichtiger als Siegen.
b) Man muss/kann nicht überall und immer Spitze sein.
Spezielles Anliegen an die Eltern
Grundsätzlich ist der Lerno-Lympia-Wettbewerb eine Sache der Schülerinnen und Schüler. Dazu gehören alle Arbeiten, die mit dem Lernen für den Test verbunden sind (sie sind ja schon ein Bestandteil des Lernprozesses) und auch das Lernen selber. Die Eltern sollten den Kindern diese vorbereitenden Arbeiten nicht abnehmen, denn sie verhindern damit, dass sich das Kind aktiv und selbsttätig mit dem Lernstoff und den Lerntechniken auseinander setzt. Sicher können die Eltern die Rolle des Abfragens übernehmen, falls das Kind das von sich aus wünscht. Nachhaltiger Lernerfolg gründet vor allem auf möglichst vielen Wiederholungen in zeitlichen Intervallen.
Die Verantwortung für den Lernprozess beim Lerno-Lympia-Wettbewerb liegt jedoch alleine beim Kind. Falls ein Kind sich nicht mehr wohl fühlt und sich zu sehr unter Druck setzt, was besonders bei perfektionistisch veranlagten Kindern der Fall sein kann, bitten wir um eine Mitteilung. Wir sind uns bewusst, dass wir den Kindern in Heureka hohe Herausforderungen stellen. Sie sollen an ihre Leistungsgrenzen kommen. Das muss sein, denn in der Primarschule erleben sie dieses Anforderung und die damit verbundenen Gefühle praktisch nie. Auch haben Untersuchungen gezeigt, dass in westlichen Kulturen die Anstrengungsbereitschaft und der Arbeitseinsatz fürs Lernen und Studieren in den letzten Jahren abgenommen haben. Ganz im Gegensatz zu asiatischen und osteuropäischen Ländern, die regelmässig Spitzenplätze in den internationalen Wissenstands- und Kompetenzerhebungen einnehmen.
(TIMSS, PISA) (Heller, Mönks, Ziegler 2011) Quelle: Heller Kurt A., Mönks Franz J., Ziegler Albert, Talentförderung im nationalen und internationalen Kontext, in „journal für begabtenförderung“, Innsbruck: Studienverlag 2011