Experimentieren

Vorbemerkungen

Viele der besonders begabten Kinder sind vom Lerntyp her taktil-kinästhetisch-handlungsorientierte Lerner. Die amerikanische Spezialistin für Begabtenförderung Pat Schuler vermutet, dass 80% der besonders begabten Kinder taktile Methoden des Lernens bevorzugen und sogar 100% der minderleistenden Hochbegabten diesem Lerntyp zuzurechnen sind.

Um diesen Kindern in meinen Fördergruppen ebenfalls ein Lernfeld anzubieten, habe ich die Experimentieraufgaben in mein Programm eingebaut.

 

Beispiel eines ausgefüllten Forschungsblattes:

Das Protokollblatt enthält

folgende Teile:

 

1. Beschreibung/Skizze

2. Beobachtungen

3. Ergebnisse/Erkenntnisse

4. Besonderes

5. Reflexion

 

Da es aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht möglich ist, die Experimente gleich während des Fördertages auszuprobieren, habe ich mir eine andere Form einfallen lassen. Auf dem Markt sind einige sehr gute Experimentierbücher für Kinder erhältlich, die Experimentieraufgaben zu verschiedenen Wissensbereichen in gut verständlicher Form mit vielen Bildern illustriert enthalten. Aus diesen Büchern dürfen die Kinder sich eine Experimentieraufgabe auswählen, die ich ihnen fotokopiere. Das Zusammenstellen des Experimentes und das Ausprobieren selber führen die Kinder dann zu Hause durch. Dort ist das Material dazu vorhanden, und Familienangehörige können im Notfall behilflich sein. Mit der fotokopierten Experimentaufgabe gebe ich den Kindern den Forschungsauftrag und ein so genanntes Forschungsblatt mit nach Hause, auf dem die Kinder das Experiment protokollieren.

 

Vorführung des Experimentes

Falls sie es wünschen und es organisatorisch möglich ist, dürfen die Kinder das Experiment auch in der Fördergruppe vorführen. Auf diese Weise leisten die Kinder einen aktiven Beitrag zum Förderunterricht und lernen, dass ein Experiment oft mit erheblichem Materialaufwand verbunden ist, nach grosser Genauigkeit bei der Ausführung verlangt und auch nicht immer auf Anhieb gelingt.

 

Erkenntnisse

Wer nach einem misslungenen Experiment so viele mögliche Fehlerquellen findet wie im vorhergehenden Beispiel im Reflexionsteil beschrieben, hat trotzdem sehr viel dabei gelernt.

Die Experimentieraufgaben erfüllen ebenfalls alle bei der Projektarbeit aufgeführten Vorgaben der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Beim Experimentieren schulen die Kinder insbesondere die handlungsorientierten Problemlösefähigkeiten, also die Planungs- und Umsetzungskompetenzen. Experimente fördern das entdeckende, fehlertolerante Lernen und stimulieren die Lust am selbstständigen Weiterlernen.